Ein Neuzugang im TUM Archiv: Die historischen Unterlagen der "Akaflieg"

Fliegen mit dem "Münchner Kindl"

Im Juli 1924 kamen etwa 100 flugbegeisterte Studierende an der Technischen Hochschule München – der heutigen TUM – zusammen: Einem Aufruf der Professoren Walther von Dyck, Sebastian Finsterwalder und Christian Prinz folgend gründeten sie die Akademische Fliegergruppe München. Ziel der "Akaflieg" war nicht nur die Vermittlung der theoretischen Grundlagen der Flugtechnik durch Abendkurse an der TH und die Ausbildung von Piloten an den Fliegerschulen in Würzburg und Schleißheim, sondern auch die Konstruktion und der Bau eigener Flugzeuge. 

Hier zählt die Münchner Akaflieg zu den Pionieren: Zunächst konzentrierte sich der Flugzeugbau auf den Segelflug, da der Motorflug nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag verboten wurde. Mit der "Münchner Kindl" (Mü2) entstand 1926 das erste von der studentischen Gruppe selbst konstruierte und gebaute Segelflugzeug. Damit beteiligte sie sich unter anderem am Rhön-Wettbewerb auf der Wasserkuppe und gewann 1927 mehrere Preise. 

Unterstützung erhielt die Akaflieg vor allem auch von der TH München, die der Gruppe in ihrem Turmbau an der Gabelsbergerstraße ein Geschäfts- und Konstruktionszimmer und im Erdgeschoss eine Werkstatt zur Verfügung stellte. Heute ist die Akaflieg ein fester Bestandteil der TUM und unterhält eine Werkstatt und ein Büro auf dem Campus Garching. In ihrer annähernd 100-jährigen Geschichte entstanden über 30 Flugzeuge. Die historischen Unterlagen der Akaflieg, darunter Pläne, Fotos und Schriftstücke, kamen 2021 als Neuzugang ans TUM Archiv und werden gerade erschlossen.